"Die erste Begegnung mit einem Elefanten, wenn er plötzlich wie aus dem Nichts vor dem Geländewagen auftaucht, ist ein unglaublicher Gänsehautmoment!“

Eine ganz besondere Safari in Südafrika
Das Allrad-Fahrzeug ruckelt über den unebenen Boden Südafrikas, begleitet vom Zwitschern einiger farbenfrohen Nektarvögel. Die aufgehende Sonne scheint durch die Büsche und Sträucher und färbt die Umgebung goldgelb. Langsam bahnt sich Paddy, der erfahrene Ranger, der den Addo Elephant Park sein Zuhause nennt, mit dem Geländewagen den Weg über die holprigen Pfade. Alle sind still und warten gespannt auf die erste Begegnung mit den Königen des Parks: Den Elefanten.
Wir und sieben weitere Augenpaare schauen gespannt in die Wildnis, man kann die Spannung im Geländewagen fast greifen. Plötzlich erhebt Paddy die Hand und bremst. Ich halte die Luft an. Aufmerksam schaue ich nach rechts in den Busch, versuche eine Bewegung zu erkennen, dann nach links. Paddy manövriert den Geländewagen langsam um die Kurve, ein riesiger Strauch versperrt die Sicht auf den weiteren Weg. Alle schauen gespannt in die gleiche Richtung – was erwartet uns hinter dem Strauch?
Gänsehaut-Momente: Den Elefanten hautnah
Ich atme so leise wie möglich und versuche, Geräusche oder Tierlaute wahrzunehmen. Und dann steht er plötzlich vor uns, nur einige wenige Meter vom Wagen entfernt: Der erste Elefant, den wir hier in freier Wildbahn erleben. Mitten auf dem Pfad! “Er nimmt unseren Geruch wahr”, sagt Paddy leise, “und versucht herauszufinden, ob wir gefährlich für ihn sind oder nicht”.
Ich merke, wie ich erneut oder vielleicht auch immer noch die Luft anhalte und lasse diesen unfassbaren Moment einfach auf mich wirken. Paddy zeigt nach links und ich entdecke weitere Elefanten. Erst überquert einer die Straße, dann ein Elefantenbaby und zwei weitere Dickhäuter. Gänsehaut überkommt mich. Was für ein magisches Erlebnis!
Abseits der Pfade im Addo Elephant Nationalpark
Die Elefantenherde ist vorbei gezogen und die Fahrt geht weiter. Alle sind wachsam, halten Ausschau nach weiteren Elefanten, doch der Busch ist ruhig an diesem Morgen. Paddy biegt ab auf einen unwegsamen Pfad, hinein in ein Nebelfeld. “Manchmal verstecken sich die Tiere hier im frühen Nebel”, verkündet er.
Langsam bahnt sich der Geländewagen einen Weg durch die Buschlandschaft, als plötzlich Geräusche zu hören sind. Aufmerksam blicke ich mich um und versuche, die Geräusche zuzuordnen. Von wo kommen sie? Welches Tier könnte es sein? Der Addo Elephant Park beheimatet neben den Elefanten und vielen weiteren Lebewesen auch die weiteren vier Tiere der Big Five – das Nashorn, den Büffel, den Löwen und Leoparden. Gespannt blicken alle in Richtung des Nebels, erwartungsvoll, welches Tier jeden Moment aus dem weißen Schleier heraustreten wird.
Den Königen der Tiere lauschen
Paddy wird langsamer, der Wagen bewegt sich in Schrittgeschwindigkeit voran, während die Geräusche immer lauter und deutlicher werden. Und dann erkenne ich es: Es sind Löwen! Irgendwo ganz nah müssen sich die Tiere aufhalten, so laut wie ihr Gebrüll wahrzunehmen ist. Ich halte erneut meine Luft an, um jedes der Geräusche aufsaugen zu können. Plötzlich bewegt sich etwas im vertrockneten Gras, unmittelbar vor dem Geländewagen, auf der linken Seite. Getarnt in den bräunlichen Gräsern und Sträuchern liegt ein Löwe! Ich erstarre, kann mich kaum bewegen vor Gänsehaut. Alle Augen sind ehrfürchtig auf das Tier gerichtet, während Paddy den Wagen stoppt. Nur wenige Meter vor uns kehrt der Löwe dem Fahrzeug den Rücken zu und scheint sich an der Anwesenheit von Zuschauern nicht zu stören.
Die Geräuschkulisse lässt annehmen, dass weitere Löwen in unmittelbarer Nähe sein müssen. Was für eine unglaubliche Szene! Langsam manövriert Paddy den Wagen vorbei an diesem majestätischen Tier, hinein in den Nebel. Begleitet vom Gebrüll der Löwen, halten wir weiter Ausschau nach Bewegungen im Busch, bevor die Geräuschkulisse sich senkt und schließlich wieder Stille einkehrt. Das Fahrzeug verlässt die Nebelroute und die Fahrt durch die Wildnis geht weiter.
Paddy gibt Gas und der Geländewagen schießt durch die Weiten des Parks. Immer wieder erblicke ich links und rechts Tiere, die an den Wasserlöchern eine Pause einlegen oder durch das hohe Gras springen. An einem Wasserloch entdecken wir in der Ferne weitere Elefanten und Paddy legt einen kurzen Halt ein. Ich halte inne und genieße den Augenblick, beobachte die riesigen Tiere bei ihrem Spaziergang durch die Weiten. Ein Gänsehautmoment folgt dem nächsten, auf dieser Safari im Addo!

Paddy setzt die Fahrt fort, denn ein ganz besonderer Ort wartet heute noch auf uns! “Einer meiner Lieblingsorte”, verrät er. Der Geländewagen rast durch die Wildnis und der Fahrtwind weht mir warm ins Gesicht. Am Ende des langen Pfades bringt Paddy das Fahrzeug in der Nähe eines weiteren Wasserlochs zum Stehen. “Wir werden eine Weile bleiben und die Ruhe genießen”, sagt er. “Hier lassen sich die Tiere des Parks besonders gut beobachten”. Ich schaue mich um, es ist wunderschön ruhig und idyllisch hier. Ich lasse die Umgebung auf mich wirken und halte gespannt Ausschau nach den Tieren. Ist das dort hinten ein Warzenschwein? Ich kneife die Augen zusammen und versuche, genauer hinzuschauen, während ich mich der Tierbeobachtung vollends hingebe: