“Ist das wirklich real? Immer wieder reibe ich mir die Augen, als ich meinen Blick entlang der rauen Atlantikküste schweifen lasse. Ich fühle mich wie in einer Traumwelt.”

Historisch, authentisch, beeindruckend!

Grenzenlose Freiheit: Ein Gefühl, das ich noch nie so stark spüren durfte wie auf dieser Reise. Endlose Landschaften und malerische Küstenstraßen, authentische Städte voller Geschichte und Leben, Naturhighlights, die mir von Mal zu Mal mehr den Atem rauben – das alles ist Irlands Norden. Aus turbulenten Momenten der Vergangenheit entspringt eine kulturell geprägte Gegenwart, mit jedem Wimpernschlag zieht mich der lokale Charme mehr und mehr in seinen Bann.

Let the Roadtrip begin!

Der Startpunkt unserer Reise ist Belfast. Die zweitgrößte Metropole der Insel liegt an der Mündung des Flusses Lagan in der Bucht von Belfast und ist als Heimat der Titanic bekannt.

Unterwegs im Black Cab

Bevor wir unseren Roadtrip beginnen, möchten wir die Stadt noch mit einem anderen Gefährt erkunden. Schon oft habe ich von den berühmten “Black Taxi Tours” in Belfast gehört und wollte mich deshalb selbst davon überzeugen. Die Stadtrundfahrten werden von Einheimischen geführt und bieten dadurch einen einzigartigen und ganz besonderen Einblick in die Vergangenheit Nordirlands.

Und besonders ist hierfür gar kein Ausdruck!

Noch nie habe ich eine so fesselnde und gleichzeitig ergreifende Führung erlebt. Neben unzähligen historischen Gedenkstätten begeistern mich gerade die Erzählungen unseres Fahrers. Schon seit seiner Geburt lebt der mittlerweile 62 Jahre alte Patrick in Belfast und hat die Ereignisse der Vergangenheit deshalb hautnah miterlebt. Als einheimischer Protestant konnte er uns einen genauen Einblick in die Turbulenzen der 60er Jahre und die Konflikte mit den Katholiken geben. Die Geschichte der Stadt aus dem Blickwinkel eines Iren kennenzulernen hat mich vollends begeistert, einfach magisch!

Im kulturellen Zentrum

Immer noch überwältigt von dieser besonderen Erfahrung schlendern wir am Nachmittag durch die Gassen Belfasts. Unsere Tour hat mich so sehr fasziniert, ich möchte noch mehr über die Geschichte der Stadt erfahren!

Deshalb spazieren wir bis zum Cathedral Quarter, dem historischen Viertel Belfasts, mit der St Anne’s Cathedral im Mittelpunkt. Hier begegnet uns eine ganz andere Atmosphäre als zuvor: Historische Gebäude mischen sich mit modernen Bauten, das Viertel sprießt nur so vor Leben. In einer kleinen Seitengasse, geschmückt mit bunten Lichterketten, finden wir einen gemütlichen Pub. Bei einem kühlen Pint Guinness lasse ich den aufregenden Tag Revue passieren, bevor wir uns mit dem Mietwagen auf die Reise machen!

Entlang der Küste

Am nächsten Tag starten wir unsere Reise mit dem Mietwagen von Belfast über eine der schönsten Küstenstraßen der Welt: die Causeway Coastal Route. Ich wünschte, die Fahrt würde nie enden, die unglaublichen Weiten der Natur verschlagen mir immer wieder die Sprache. Wir fahren weiter entlang der Küste, bis wir Ballycastle erreichen. Als ich den Wagen für einen kurzen Stopp verlasse, halte ich für einen Moment inne und blicke dabei auf die wilden Wellen, die an den rauen Klippen der Atlantikküste brechen. Wow!

30 Meter über dem Boden

Wenige Augenblicke später packt mich erneut die Abenteuerlust! Ich bin bereit, die Umgebung rund um Ballycastle genauer zu erkunden. Noch am Vormittag erreichen wir unser erstes Highlight, die Carrick-a-Rede Rope Bridge. Die 20 Meter lange Hängebrücke führt über eine 30 Meter tiefe Schlucht und verbindet das Festland mit der winzigen Felseninsel Carrick-a-Rede. Die Insel bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Küste, das möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen! Der Weg dahin ist jedoch nichts für schwache Nerven, schon als ich die Seilbrücke betrete, fängt mein Herz an zu klopfen. Ein kleines Glücksgefühl überkommt mich, als ich am Ende der wackeligen Hängebrücke ankomme. „Ich habe mich getraut und es hat sich mehr als gelohnt!”

Von Riesen zu skurrilen Felsen

Am Nachmittag geht es für uns weiter entlang der Küste. Nach gerade einmal 15 Minuten Fahrt erreichen wir das nächste Highlight: den Giants Causeway. Der Legende zufolge soll der irische Riese Fionn MacCumhaill hier aus den Klippen einen Damm ins Meer gebaut haben, um sich einen sicheren Weg zu seinem Gegner, dem schottischen Riesen Benandonner, zu bauen und ihn dann in einem Duell zu besiegen.

Die geologische Felsformation besteht aus etwa 40.000 sechseckigen Basaltsäulen und ist heute als UNESCO-Weltkulturerbe bekannt. Nur einen knappen Kilometer vom Parkplatz unseres Mietwagens entfernt, erreichen wir die skurrile und doch mehr als beeindruckende Landschaft. Ein paar Minuten stehe ich einfach nur da und bestaune diese außergewöhnliche Naturerscheinung. In solchen stillen Momenten bin ich ganz bei mir selbst, im Einklang mit der Natur…

Die Stadt mit den zwei Namen

Der Anschnallgurt klickt, der Motor brummt und weiter geht es – schon am nächsten Morgen brechen wir erneut auf. Die Fahrt vergeht wie ein einziger Wimpernschlag, zu fesselnd ist die raue Natur Nordirlands. Schließlich kommen wir nach einer guten Stunde an unser nächstes Ziel.

Derry oder Londonderry?

Für diese einmalige Stadt gibt es gleich zwei Bezeichnungen, denn bis heute konnten sich die katholischen und protestantischen Bewohner nicht auf einen Namen einigen. Nichtsdestotrotz, als wir (London-) Derry erreichen, bin ich von Beginn an beeindruckt! Die Stadt mit den zwei Namen ist bis heute noch von Stadtmauern umgeben, die aus dem 17. Jahrhundert erhalten wurden. Damit ist sie eine der letzten vollständig befestigten Städte Europas.

“Was mich hinter diesen mittelalterlichen Toren wohl erwarten wird?“, dieser Gedanke schießt mir in den Kopf. Kurzerhand schnappe ich mir meine Kamera und schon stürze ich mich erneut mitten in die Vergangenheit Nordirlands…

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