"Die thailändische Küche präsentiert sich in einer atemberaubenden Vielfalt und reicht vom einfachen Straßenstand bis zum preisgekrönten Sternerestaurant. Dabei gibt es auch viele Möglichkeiten, selber mal am Wok zu stehen."

Per Langschwanzboot über den Chao Phraya-Fluss

Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis. Zunächst geht es in Bangkok per Langschwanzboot vom Maharaj Pier unweit des Königspalastes über den Chao Phraya-Fluss in den Khlong Yai hinein. Vorbei an betagten Holzkähnen, Stelzenhäusern am Fluss, wo man das alltägliche Leben der Bewohner beobachten kann, erreichen die Gäste nach gut einer halben Stunde die Amita Thai Cooking Class.

Ein Langschwanzboot bringt die Besucher eines Kochkurses aus Bangkok Thailand hinaus

Die Amita Thai Cooking Class

Der Ort gleicht einem Garten Eden: Schattige Tropenbäume neigen sich im Wind und üppige Pflanzen mit bunten Blüten quellen wie ein grünes Feuerwerk aus den Töpfen. Mit einem Kräutertrunk werden die Teilnehmer von der Eigentümerin Tam Piyawadi Jantrupon und ihren Familienmitgliedern begrüßt. Nach einer Tour durch den Kräutergarten, stehen sie weißbeschürzt am Küchentisch, schnippeln Gemüse, zerstampfen Chilis und zerkleinern Fleisch, das Minuten später im Wok brutzelt.

Gemeinsames Kochen mit frischen Zutaten

Insgesamt vier Gerichte werden bei einem Kochkurs zubereitet, die je nach Wochentag variieren. Am Dienstag ist Gai Hor Bai Toey dran, in duftende Pandanus-Blätter eingewickeltes Huhn. Zu dieser Spezialität aus Thailands Norden gibt es Phad Kra Pao Moo Sab, Schweinefleisch mit Thai-Basilikum, und die weltberühmte Tom Yam Gung, eine scharfe Thaisuppe mit Zitronengras und Garnelen.

Tom Yam Gung ist eine weltweit bekannte Suppe aus Thailand welche in einem Kochkurs im Wok zubereitet wird
Kanom Krok ist eine typische Süßspeise aus Thailand

Praktisch lernt es sich besser

All die frischen Kräuter dazu können die Teilnehmer eigenhändig aus dem Garten pflücken. „Uns geht es um die praktische Anwendung“, meint Khun Tam, welche Wert auf die praxisbezogene Umsetzung legt. Anstelle langatmiger Erklärungen gibt sie lieber vielerlei Tipps. So auch für Kanom Krok, den leckeren Nachtisch aus Reismehl, Zucker und Kokosmilch. Denn außen muss er goldbraun-knusprig sein und innen weiß und weich. Kanom Krok ist der krönende Abschluss des gemeinsam gekochten Essens. Und mit sichtlichem Stolz verzehren die Teilnehmer ihre eigenen Kreationen.

Begegnungen auf Augenhöhe

„HiveSters“ klingt etwas sperrig, doch dahinter verbirgt sich eine tolle Idee. Es ist der Name eines lokalen Veranstalters, der sich darauf spezialisiert hat, Touristen mit Einheimischen in Kontakt zu bringen. Beim Spaziergang durch alte Stadtviertel, beim Feilschen auf Märkten oder beim Besuch traditioneller Handwerksbetriebe sollen sich die Menschen auf Augenhöhe näherkommen. Oder auch beim gemeinsamen Kochen in Nang Loeng. Das alte Viertel erstreckt sich zwischen der geschäftigen Nakhon Sawan-Straße und dem Khlong Bang Lamphu. Hier liegt mit dem Talat Nang Loeng eine der ältesten Markthallen Bangkoks. Die Bewohner der Umgebung schätzen ihn für seine leckere Straßenküche und Süßspeisevariationen. Vor allem um die Mittagszeit ist an den Ständen gut was los. Wer hierher kommt, sollte hungrig sein, denn das Angebot ist gewaltig.

Eine Frau verkauft auf einem Street Food Markt in Bangkok Thailand ihre Produkte
Bei den HiveSters auf einem Street Food Markt in Thailand können die Besucher das Essen selber im Wok zubereiten

Echte Cooking Experience via HIVESTERS

Und hier können Touristen bei „Street Food Mama“ die weltbekannten Pad Thai- Nudeln nicht nur essen, sondern auch selbst zubereiten. Dafür hat die freundliche Köchin Erdnüsse, chinesischen Schnittlauch, Limettenstückchen und andere Zutaten fein säuberlich in Schälchen vorbereitet. Auch optisch ist das Gericht eine Augenweide. Während die Nudeln bereits im Wok brutzeln, geben die Touristen die Zutaten hinein. Natürlich dürfen auch getrocknete Garnelen und etwas Zucker nicht fehlen. Dank des engagierten HIVESTERS – Guides können die Besucher auch gut mit den Leuten in der Markthalle kommunizieren und erfahren auf diese Weise allerlei Geschichten aus dem Traditionsviertel, die ihnen ansonsten verborgen geblieben wären.

Was lange währt, wird endlich gut…

könnte das Motto von Methavalai Sorndaeng sein.

Das Restaurant an der Ratchadamnoen Avenue blickt auf eine über 60-jährige Geschichte zurück. Genauer gesagt bis zum Jahr 1957, als beim Democracy Monument das Sorndaeng- Restaurant eröffnet wurde. Schon bald war es zu einer festen Adresse für Familienfeiern und Firmenjubiläen geworden. Selbst Angehörige des Königshauses ließen sich die delikaten thailändischen Gerichte munden. Und das ist bis heute so geblieben. Optisch mag die Inneneinrichtung mit den blumengemusterten Stühlen, gestärkten Tischdecken und uniformierten Kellnern etwas aus der Zeit gefallen sein, aber die Gerichte sind vom Feinsten.

Thailändisches Essen wird oft in einem Wok zubereitet

Traditionslokal mit einem Michelin -Stern

Das hat ganz offensichtlich auch die anspruchsvollen Tester überzeugt, für welche die Gerichte eine „Eruption der Geschmackssinne und eine feine Komplexität“ bieten. Vor allem der scharfe Zitronengras-Salat und der rote Curry mit Krebsfleisch und Akazien hat es den Gourmetverwöhnten besonders angetan. 2019 wurde das Traditionslokal neben 22 anderen mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Vier weitere können sich nun mit zwei Sternen schmücken. Darin zeigt sich einmal mehr der immense Reichtum der thailändischen Küche, für die tagtäglich zahllose Köchinnen und Köchen stehen – ob am Wok einer einfachen Garküche oder am Herd eines schicken Sternerestaurants.

Der Artikel wurde im Auftrag von neusta Grafenstein geschrieben.


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