“Bis zu 20 Stunden Schlaf pro Tag und nur ausgewählte Gerichte auf dem Speiseplan: Für viele ein echter Traum - für Koalas Alltag!“

Down Under und seine Artenvielfalt
Auf der Südhalbkugel der Erde ticken die Uhren anders: So wundert es uns nicht, dass wir während unserer Australienreise Tierarten kennenlernen, denen wir zuvor noch nie in freier Wildbahn begegnet sind. Mit unserem 4-Wheel-Drive geht es entlang des langen breiten Highways der Ostküste – im Linksverkehr! Natürlich halten wir bereits von Anfang an Ausschau nach Kängurus, Koalas & Co. Jedoch präsentieren sie sich nicht wie auf einem Silbertablett und halten sich nur selten direkt am Straßenrand auf – daher heißt es: Raus aus dem Allradfahrzeug und rein in den australischen Regenwald: den Daintree Nationalpark.
Ein Meer aus Grün
Die dicken Baumstämme sind hier mit dunkelgrünem Moos bewachsen und ragen bis in den Himmel hinauf! Hier schätzen wir unsere Chancen schon besser ein. Durch dichtes Grün wandern wir entlang der holprigen Pfade und nehmen uns bei jedem unserer Schritte in Acht, denn wie wir wissen gibt es neben putzigen Koalabären auch eine Menge giftige Tiere in Australien. Am Ende des Wanderwegs wird es heller und plötzlich zeigt sich Australiens Regenwald in seiner ganzen Pracht: Wir stehen auf einer Plattform und saugen diesen Ausblick nahezu in uns auf. Auch wenn wir heute noch kein Glück mit Tiersichtungen hatten, entschädigt dieses Panorama alle Bemühungen!
Zwischen Pinien und Eukalypten
Magnetic Island ist für seine dort wildlebenden Koalabären bekannt. Alles klar, dann nichts wie hin: Die Fähre bringt uns von Townsville aus auf die Insel und je näher wir kommen, desto mehr Strandabschnitte und Eukalyptuswälder können wir erkennen – hoffentlich ist das Glück heute auf unserer Seite! Die Wanderschuhe sind geschnürt und der Rucksack ist gepackt: Während wir durch die Wälder wandern legen wir immer wieder unseren Kopf in den Nacken und richten den Blick auf die Baumkronen und Äste der Eukalyptusbäume – und tatsächlich: Ganz gemächlich balanciert etwas dickes Graues auf einem Ast und lässt sich keineswegs von uns stören: Innerlich überkommt mich ein wahres Glücksgefühl – unser erster Koala in freier Wildbahn und obendrein hat er noch seinen Nachwuchs dabei. Ein unvergessliches Erlebnis!
Frühstück mit Wallabies
Australiens Safari geht weiter: Nachdem wir Mr. Grau und Flauschig schon begegnet sind, sind wir vom Down Under-Fieber gepackt und wollen auch Kängurus live beobachten. Ein echter Geheimtipp: Die kleinen Verwandten der Kängurus, die Wallabies, hüpfen jeden Morgen zum Sonnenaufgang am Strand von Cape Hillsborough – das wollen wir uns nicht entgehen lassen! Um 6 Uhr morgens klingelt der Wecker und wir machen uns noch während der Morgendämmerung auf den Weg zum Strand. Wir können es kaum glauben: Warum sollten sich Wallabies so früh am Morgen an einem kaum nahrhaften Strandabschnitt aufhalten? Kaum schwirrt mir diese Frage im Kopf herum, ist sie plötzlich wie weggeblasen: Tatsächlich können wir schon von Weitem hüpfende Wallabies vor dem orangefarbenen Sonnenaufgang sehen. Fünf, zehn oder zwanzig: Ich kann sie kaum zählen! Sie suchen den Sandboden nach Nahrung ab. Später erfahren wir, dass die Wallabies hier nach der Morgenflut nach Seetang oder Korallen Sanddollar suchen. Wir sehen uns den kompletten Sonnenaufgang an und beobachten die putzigen Kerlchen eine ganze Weile. Wer kann schon behaupten, ein solches Frühstück erlebt zu haben?!

Schnorcheln mit Schildkröten
Keine Australien Rundreise ist komplett, ohne sich mit Schnorchel und Taucherbrille in die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs zu stürzen. Gesagt, getan: Den Neoprenanzug brauchen wir nicht, denn das Wasser ist angenehme 25 Grad warm. Schnorchelausrüstung angezogen und mit einem Sprung sind wir im Pazifik. Den Blick auf den Meeresgrund gerichtet schwimmen wir langsam dem ersten Korallenriff entgegen. Wir halten uns kurz unter der Wasseroberfläche auf und richten unseren Blick durch die Taucherbrille auf das kunterbunte Riff: orange, rot, pink, gelb und unzählige Farbenspiele mehr. Wow! Wir können kaum glauben, dass die Farben wirklich so leuchten, wie man es von Bildern aus dem Reiseführer kennt. Ich kann eine Anemone erkennen und sogar Nemo lässt sich kurz blicken! Langsam atme ich durch den Schnorchel und versuche, so lang wie möglich nicht auftauchen zu müssen, um keinen Fisch und keine Koralle zu verpassen. Etwa 30 Minuten verstreichen im Salzwasser und wir haben bereits hunderte Fische gezählt – bis plötzlich etwas großes Braunes neben mir auftaucht. Ein kurzer Schreck durchströmt meinen Körper – was ist das? Nur einige Sekunden später bemerke ich, dass sich eine Meeresschildkröte ihren Weg durch das Korallenriff bahnt. Ich atme ganz langsam ein und aus und lasse diesen Moment auf mich wirken. Schnorcheln mit Schildkröten – ein unfassbarer Moment!