“Eine Serpentine nach der anderen geht es bergauf. Durch die Scheibe des Wagens erhasche ich einen Blick auf das Alpenpanorama und möchte unbedingt mehr davon sehen!"
Alpenfeeling pur
Immer höher und höher geht es die Straße entlang im Triglav Nationalpark. 1611 Höhenmeter gilt es zu überwinden – glücklicherweise haben wir einen PS-starken Mietwagen, denn die Straßenschilder weisen auf 14 % Steigung hin! Es geht um die nächste scharfe Kurve und jedes Mal sind wir auf ein anderes Bild der Julischen Alpen gespannt, das sich uns bietet. Ein wenig erinnert es mich an das Panorama der Deutschen Alpen mit seinen endlosen Gipfeln und dem weißen Schnee, welcher zwischen den Bergspitzen in der Sonne glitzert. Während ich von dem Fahrersitz schon die Aussicht genieße, beschließen wir kurz in einer der Parkbuchten anzuhalten und uns die Julischen Alpen ohne Autoscheiben anzusehen. Ich schnappe mir noch meine Kamera, steige aus dem Wagen und atme im nächsten Moment schon die kühle Bergluft ein. Wahnsinn! Mit meiner Kamera versuche ich die unbeschreibliche Aussicht einzufangen.
Auf geht’s, zum höchsten Pass der Julischen Alpen
Lange können wir uns hier nicht aufhalten, denn wir sind erst bei Höhenmeter 1421 und wollen schließlich bis zum Vrsic Pass, dem höchsten Gebirgspass Sloweniens! Also ab ins Auto und weiter bergauf. Immer weiter zählen wir die Kurven und kommen an Schildern vorbei, die uns auf unsere Höhe aufmerksam machen: 1450 m, 1500 m, 1550m … Und dann: Endlich! Der Vrsic Pass ist erreicht und belohnt uns mit einem sagenhaften Ausblick, den wir uns nicht hätten träumen lassen. Ich schieße ein paar Fotos, schließe meine Augen, atme tief ein und lasse diesen Moment auf mich wirken. Wär hätte gedacht, dass Slowenien solch atemberaubende Ecken hat?
Das Soča Tal hält jede Menge Action bereit
Nur die Ausblicke und Panoramen zu betrachten ist uns nicht genug: Wir brauchen Action! Wie wäre es mit einer Rafting-Tour? Im Triglav Nationalpark liegt das Soča Tal, eine Bilderbuchlandschaft, die sich um den wohl schönsten Fluss Sloweniens windet: Den Soča. Genau dieser lädt zu Wassersport aller Art ein – wir entscheiden uns für ein Wild Water Rafting! Am nächsten Morgen geht es um 8 Uhr los: Wir treffen unser Team am Treffpunkt und lernen unseren Guide Barnabás kennen. Er kommt aus Ungarn, der Rest des Teams kommt aus Slowenien, Großbritannien und Deutschland – bei so einem internationalen Team ist die Sprache der Tour klar: Englisch. Wir schlüpfen in unseren Neoprenanzug, setzen unsere Helme auf und los geht’s: Nach einer kurzen Einweisung geht es ab ins Schlauchboot und ins kühle Nass!
Das Wild-Water Abenteuer beginnt
Die ersten Kilometer des Soča Flusses sind eher ruhig – eine perfekte Gelegenheit zum Üben! Die Kommandos von Barnabás lauten “FORWARDS! BACKWARDS! RELAX!”, also schwingen wir alle zusammen unsere Paddel und versuchen, sie gleichmäßig ins Wasser zu stechen. Langsam fahren wir mit unserem roten Schlauchboot entlang der bisher ruhigen Stromschnellen – doch dann müssen wir ein weiteres Kommando lernen: “GET DOWN” ruft Barnabás plötzlich und möchte uns auf die bevorstehenden Rapids vorbereiten. Bei diesem Kommando halten wir uns alle am Seil des Boots fest, verlassen unseren Platz auf dem Rand und gehen in die Hocke, sodass wir bei stärkeren Stromschnellen nicht ins Wasser fallen. Alles läuft glatt und wir sind bereit für die nächste Action!

Augen auf und durch!
Das Paddel fest im Griff und meinen Blick auf den reißenden Fluss gerichtet, warte ich konzentriert auf das nächste Kommando von Barnabás. Ich höre ihn durch das Rauschen des Wassers “Forwards! Forwards! Show me muscles!” und dann plötzlich ein lautes “GET DOWN!” Blitzschnell reagiere ich, halte mich am Seil des Bootes fest und gehe in die Hocke. Das Boot wackelt und das Wasser spritzt mir ins Gesicht. Es ist eiskalt! Als ich wieder aufsehe, gucke ich in die anderen freudigen Gesichter des Teams, muss selbst schmunzeln und höre Barnabás rufen “That was fun!” Darauf gibt es ein Paddel-High-Five bevor wir uns schon auf die nächste Stromschnelle vorbereiten! Action pur – einfach großartig!
Ein wahr gewordenes Postkartenmotiv
Nach so vielen Bergpanoramen und Wassersport möchten wir entspannen und ein wenig von der Kultur Sloweniens einfangen. Am Rande des Triglav Nationalparks befindet sich der berühmte Bleder See mit seiner tiefblauen Farbe und der idyllisch gelegenen Kirche mittig im Wasser. Zuvor haben wir dieses Postkartenmotiv nur in deinem Reiseführer bewundert und jetzt stehen wir davor und stellen fest, dass die Aussicht in der Realität noch viel schöner ist!
Der schönste Ausblick auf den Bleder See
Um den besten Blick zu haben, geht es zuvor noch einmal hoch hinaus – diesmal jedoch zu Fuß. Glücklicherweise sind es nur etwa 20 Minuten, bis wir bei dem Aussichtspunkt Ojstrica ankommen. Der kleine, steile Wanderweg lohnt sich, denn wir werden mit dem schönsten Blick auf den Bleder See belohnt – dazu strahlt die Sonne mit voller Kraft und ich spüre, wie sich mein Körper mit purem Glück füllt.

Lokal & köstlich
Wieder unten angekommen setzen wir uns in ein kleines Café und bestellen uns zwei Bleder Cremeschnitten. Ein köstlicher Vanillecremekuchen mit Puderzuckerhaube – mmhhh! Ich lasse mich mit meiner Cremeschnitte in meinen gemütlichen Sessel sinken, spüre das Leben um uns herum und erinnere mich an unsere Erlebnisse der letzten Tag – so schmeckt eine Slowenien Rundreise!