Die Qual der Wahl: 22 Naturjuwele in Südkorea
Wandern, Wasserfälle, Wildnis – mit diesen Worten verbinden die meisten wahrscheinlich Länder wie Norwegen oder Kanada – aber sicher denkt man nicht als Erstes an Südkorea. Sollte man aber: Südkorea besitzt nämlich 22 verschiedene Nationalparks. Für ein Land von solch geringer Größe sehr beachtlich! Ob aktive Wanderungen in dichten Wäldern, Bergerklimmung bizarrer Gipfel oder ein ruhiger Spaziergang entlang befestigter Wege: Die Kraft der Natur ist überall spürbar! Jeder Nationalpark hat seinen eigenen Charme – doch welches sind die Schönsten unter ihnen und sollten auf einer Südkorea Rundreise nicht fehlen?
Seoraksan: Bizarrer Gipfelaufstieg
Im äußersten Nordosten Südkoreas ist er zu finden: Der Seoraksan Nationalpark. Seinen Namen hat er vom gleichnamigen Berg Seoraksan. Aufgrund seiner prächtigen Gebirgszüge und Naturlandschaft zählt er zu den beliebtesten Parks des Landes. Unzählige Wanderwege führen Besucher durch den Seoraksan – eine gute Wahl ist er Aufstieg zum Ulsanbawi Felsen! Zunächst auf Waldwegen unterwegs, kann man durch das dichte Blätterdach schon die Gipfel erspähen. Später formt sich der Weg über steinerne Treppen mit eingebauten Holzstegen. Zum Ende sind sogar metallende Stufen und Stege gebaut worden, um den Aufstieg zu erleichtern! Allen Hilfsmitteln zum Trotz: Der Weg hinauf zum Ulsanbawi Rock bleibt anstrengend und Schwindelfreiheit ist definitiv Voraussetzung. Die Beine machen sich bestimmt bald bemerkbar, ab und zu tut eine kurze Verschnaufpause gut. Einen Moment später wird das Plateau erreicht und lässt alle Anstrengung vergessen: Von hier oben erstrahlt der Seoraksan in seiner ganzen Pracht! Die gesamte Gipfellandschaft ist von Wäldern bedeckt – die Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten, die hier beheimatet sind, ist bei diesem Anblick nicht mehr schwer vorstellbar. Genau aus diesem Grund hat die UNESCO den Seoraksan Nationalpark mit auf der Liste der Biosphärenreservate aufgenommen. Nachdem einige Fotos geschossen sind, wird mit aller Kraft das Panorama in sich aufgesaugt – damit dieses Bild niemals in Vergessenheit gerät!
Gyeongju-Nationalpark: Historische Schatztruhe
Dass Nationalparks nicht immer aus meterhohen Berggipfeln und Natur pur bestehen müssen, beweist Gyeongju. Er ist der einzig historische Nationalpark Südkoreas und verteilt sich auf mehrere Distrikte im Südosten des Landes. Da Gyeongju zu Silla-Zeiten die Hauptstadt war, beherbergt dieser Park wohl gehütete Nationalschätze und einige der ältesten Gebäude Südkoreas. Klingt spannend? Dann nichts wie los: Vom damaligen König errichtete Paläste spiegeln sich auf der glatten Wasseroberfläche der Anapji-Teiche (heute Teich Wolji) – wow! Da sind auch schon die ersten Fotos geschossen! Wolji bedeutet „Teich, in dem sich der Mond spiegelt“ und diesem Namen wird er mehr als gerecht. In der Nähe befinden sich z.B. noch Cheomseongdae, eine Observatorium Ruine aus dem 7. Jahrhundert, und die Grabanlage Daereungwon. Etwas weiter entfernt liegt der Bulguksa Tempel, der von der UNESCO als erste Weltkulturerbestätte in Südkorea ernannt wurde. Sein historischer Wert und architektonische Schönheit machen einen Besuch unumgänglich.
Deutlich spürbar: Die Kraft & Magie
Die Sehenswürdigkeiten im Gyeongju-Nationalpark sind jede für sich einzigartig – und versprühen eine gewisse Magie. Hält man einen kurzen Moment inne und erlaubt seiner Vorstellungskraft, sich auszumalen, wie es hier wohl in vergangenen Zeit ausgesehen haben mag, so spürt man sie sehr deutlich: Die Kraft, die Gyeongju in all’ seiner Gänze ausstrahlt.
Hallasan: Von Vulkaninsel & Kratersee
Hallasan ist der südlichste Nationalpark in Südkorea und gehört zu den meistbesuchten Attraktionen von Jeju Island – das darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Jeju ist eine Vulkaninsel und die zugleich größte Insel Südkoreas. Sie bildet zusammen mit den kleineren Inseln um sie herum die Provinz Jeju-do. Die Insel entstand durch eine Vielzahl von Vulkanausbrüchen, wobei überliefert wird, dass der Schildvulkan Hallasan “mitten aus dem Meer aufstieg”. Noch bis vor etwa 5000 Jahren war dieser Vulkan aktiv, heute jedoch ruht er auf der Insel. Die Berghänge fallen zu allen Seiten gleichmäßig ins Meer hinab. Bedingt durch die relativ isolierte Lage der Insel befinden sich einige endemische Arten im Nationalpark. Besucher können aus sieben verschiedene Wegen im Park wählen, die von 1,5 km bis 9 km Länge reichen. Beliebt ist dabei der Aufstieg zum Kratersee. Oben angekommen kann man die gesamte Insel überblicken! Verdient ist dieser Ort einer der beliebtesten in ganz Südkorea!
Bukhansan: Seouls grüne Lunge
Nur einen Katzensprung von der Hauptstadt Seoul entfernt, finden alle, die dem Großstadtlärm und der Hektik mal entfliehen möchten, die nötige Ruhe im Bukhansan-Nationalpark. Einfach mal die Pausetaste drücken fällt hier nicht schwer: Der Park verfügt über unterschiedliche Eingänge und Wanderwege in allen Schwierigkeitsstufen. Außerdem ist der Bukhansan Heimat von mehr als 1.300 Tier- und Pflanzenarten. Wem die natürliche Stille nicht genug ist, kann seinem Geist einen Templestay gönnen, denn auf den Wegen sind auch über 100 buddhistische Tempel zu finden. Unter den Mönchen umgeben von der wunderbaren Natur zu leben und sich den bescheidenen buddhistischen Lebensstil anzueignen, ist so viel wohltuender als jede andere Wellnessanwendung!
Jirisan: Von Berg bis Bär
1967 wurde der Jirisan Nationalpark zum ersten Nationalpark Koreas ernannt. Gleichzeitig ist er der größte des Landes, denn seine Gebirgskette erstreckt sich über gleich drei Regionen: Zerklüftete Berge, kühle Bergbäche, kurvenreiche Strassen, wilde Flüsse und asiatische Schwarzbären – moment mal, hier leben wirklich Bären? Jawohl: Genau hier zwischen den Tälern und Wäldern leben neben Elchen und Wildkatzen auch asiatische Schwarzbären. Früher auf der gesamten Halbinsel vertreten, wurde der Bär durch Vernichtung von Lebensraum fast ausgerottet, weshalb mittlerweile Schutzprogramme ins Leben gerufen worden sind.
Sonnenaufgänge wie gemalt
Waschechte Wanderer sollten sich die Bergstrecke zu Jirisans höchstem Gipfel Cheonwangbong nicht entgehen lassen. Man sagt, der Sonnenaufgang von Cheonwangbong sei der schönste der zehn berühmten Ausblicke des Jirisan. Davon kann sich jeder Besucher selbst überzeugen!
Und, Überraschung geglückt? Kaum jemand vermutet wohl so viel Naturvielfalt in Südkorea – wie schön, dass man immer wieder Neues über Mutter Natur und ihre Schönheit erfährt!
In Sudkorea gibt es trotz der hohen Bevolkerungsdichte auch jede Menge Natur zu bestaunen. Besuche zum Beispiel den im Nordosten gelegenen Seoraksan Nationalpark und wandere den Ulsanbawi Felsen hinauf. Auch nordlich von Seoul hast du vom Bugaksan Gebirge einen tollen Blick uber die bergige Landschaft.