"In Thailand gibt es zahlreiche Orte mit besonderem Charme und weitgehend unentdeckte Regionen abseits der großen Besucherströme. In Zentral- Thailand besuche ich Sukhothai, im Nordwesten Mae Hong Son, an der Ostküste Chantaburi und in Südthailand Chumphon und Khanom."

Sukhothai – die Wiege der Thaikultur

Sukhothai ist die älteste Königsstadt des Landes. Von 1249 bis Mitte des 14. Jahrhunderts haben die Thai hier ihren ersten Stadtstaat etabliert und damit die Grundlage für die weitere Expansion Siams. Ich erkunde auf dem Fahrrad an zwei Tagen Alt-Sukhothai, fahre auf schmalen Landstraßen und Feldwegen an Kanälen und Flüssen entlang gemächlich durch das stimmungsvolle, weitläufige Ruinenareal.

Eine kleine Töpferei in Mae Hong Son im Norden Thailand, stellt handbemalte Tonwaren her

Handwerksarbeiten im Norden Thailands

Überall alte Tempel, Chedis, Buddhastatuen und dazwischen verstreut kleine Dörfer, in denen hochwertiges und außergewöhnliches Kunsthandwerk zu finden ist. In der Weberei Ban Hat Siew etwa schaue ich den Frauen vom laotischen Stamm der Tai Phuan über die Schulter und staune, wie sie an einem Webstuhl farbenprächtige Sarongs für zeremonielle Zwecke nach einem einzigartigen Muster weben. Bei der Suthep Familie versuche ich mich im Töpfern. Das Ergebnis meines Bemühens reicht natürlich bei weitem nicht heran an die feinen, von Hand bemalten Keramikarbeiten, die die Familienmitglieder seit Generationen herstellen. Auch einige Silberschmiede gibt es in Sukhothai.

Mae Hong Son – zu Besuch bei Bergstämmen

Meine Reise führt mich weiter in die Berg und Grenzregion zu Myanmar im Nordwesten nach Mae Hong Son. Mein Fahrer fährt über Chiang Mai, Thailands zweitgrößte Stadt, zunächst in das Backpacker- und Aussteigerzentrum Pai, wo überwiegend Shan, Kuomintang- Chinesen, aber auch Moslems aus Südthailand leben. Weiter geht es über die serpentinenreiche Panoramastrecke mit zahlreichen Haarnadelkurven nach Mae Hong Son. Der Blick schweift über eine zerklüftete Berglandschaft mit terrassierten Reisfeldern, kleinen Wäldern und verträumten Orten, in denen Bergstämme wie die Lisu, Lahu, Hmong und Karen leben.

Die Region in Mae Hong Son ist bekannt für ihre Weiten
Die Stadt Mae Hong Son besticht durch ihre Tempellandschaft und ihre durchmischten Kulturen

Entlegene Orte im Nordwesten Thailands

Die Angehörigen der ethnischen Minderheiten sind Animisten, die häufig Kleidung aus selbstgewebten, farbenprächtigen Stoffen tragen. Wir stoppen mehrmals an Aussichtspunkten, um die grandiose Landschaft zu genießen und zu fotografieren und legen Pausen in Cafés ein, wo wir mit den gastfreundlichen Menschen schnell ins Gespräch kommen. Am späten Nachmittag erreichen wird die Provinzhauptstadt Mae Hong Son, die idyllisch mit vielen kleinen Tempeln im Tal des Flusses Pai liegt. Thai stellen hier nur zwei Prozent der Bevölkerung. Die größte Gruppe sind Shan sowie andere Bergvölker. Der Ort ist ein wunderbarer Ausgangspunkt, um entlegene Dörfer zu besuchen und im Nationalpark zu wandern.

Chantaburi – beschauliches Edelsteinzentrum am Fluss

Zurück in Bangkok nehme ich gleich am Flughafen einen Bus Richtung Trat an die Ostküste nach Chantaburi. Die charmante Provinzhauptstadt zwischen Pattaya und dem Ko-Chang-Archipel wird bislang von vielen Touristen noch nicht wahrgenommen. Das könnte sich bald ändern, wenn sich herumspricht, welches Kleinod dieser Ort ist. Die 140.000 Einwohner zählende Stadt ist ein bedeutender Handelsplatz für Edelsteine wie Saphir und Rubin. In der Sri Chan Road gibt es viele Geschäfte, in denen man Schleifern bei der Arbeit zusehen kann. Chinesische Tempel und die landesweit größte Kathedrale, deren Architektur an Notre Dame in Paris erinnert, sowie zahlreiche ethnische Vietnamesen, die sich im Zentrum der von alten Holzbauten geprägten Altstadt angesiedelt haben, zeugen von einer reichen und vielfältigen Geschichte.

Chantaburi ist bekannt für seine Edelsteine und Schmuckhersteller welche die Edelsteine verarbeiten
Austern sind ein wichtiges Nahrungsmittel in Chataburi Thailand abseits des Massentourismus

Eine Austernfarm im Osten Thailands

Besonders entspannend ist ein Spaziergang in der engen Sukha Phiban Road mit vielen Szene- Cafés und Street Art am Flussufer. Spätestens während eines Besuchs bei Mr. Tom wird mir klar, dass sich ein mehrtägiger Aufenthalt in der Stadt lohnt. Mr. Tom nimmt Besucher gerne mit zu seiner Austernfarm. Nur 15 Minuten dauert die Bootsfahrt, die an Mangrovenwäldern vorbeiführt. Mr. Toms Frau bereitet ein köstliches Meeresfrüchte-Menü zu. Die großen Austern werden mit süß-scharfer Chientlang li-Marmelade, knusprigem Knoblauch und einem Spritzer Limettensaft gegessen. Köstlich. Besonders schön sind auch Fahrradtouren in der Umgebung, die unter anderem entlang großer Obstplantagen führen. Wer die traumhaften Inseln des Ko Chang Archipels mit der gleichnamigen Hauptinsel, der zweitgrößten Thailands, besuchen will, fährt nach Trat weiter und setzt dann mit Fähren über. Die kleineren Inseln Ko Mak und Ko Kood sind weniger touristisch als Ko Chang.

Unberührte Strände in Chumphon und Khanom

In Thailand lassen sich Kulturreisen mit Badeurlaub optimal verbinden. Fast makellose, von wenigen Touristen frequentierte Strände gibt es in Südthailand an der Golfküste. Im komfortablen Nachtbus mit Liegesitzen fahre ich rund acht Stunden von Bangkok nach Chumphon, das einigen Reisenden wegen der Fährverbindung auf die beliebte Ferieninsel Ko Tao bekannt ist. Wer gleich weiter reist, verpasst eine rund 200 Kilometer lange Küstenlinie mit größtenteils von Kokospalmen gesäumten weißen Sandstränden und sauberem, türkisfarbenen Wasser. Für Ruhesuchende eignet sich besonders der Beach Hat Thung Wua Laen rund 16 Kilometer nördlich der Stadt.

In Champhon Thailand kann man Strände abseits des Massentourismus erleben
In Champhon Thailand kann man Strände abseits des Massentourismus erleben

Die Küste im Süden Thailands

Die gleichnamige Provinz bildet das „Tor zum Süden“, wo es über den Isthmus von Kra, die schmalste Stelle Thailands, an die Andamanensee geht oder weiter südlich an den Golf von Thailand Ein weiterer Insidertipp für ruhesuchende Sonnenanbeter sind die schönen Strände bei Khanom etwa 80 Kilometer südlich von Surat Thani, wo die Fähren nach Ko Samui ablegen. An einem 30 Kilometer langen Küstenabschnitt Richtung Sichon gibt es noch recht einsame Strandabschnitte, die aber genügend Infrastruktur wie Restaurants und Unterkünfte in unterschiedlichen Kategorien bieten. Außerdem kann man rosa Delfine beobachten, eine Höhle mit beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten besuchen sowie sich im Wasserfall nach einer Wanderung abkühlen und die wunderschöne Landschaft von dort aus genießen.

Dieser Artikel wurde im Auftrag von neusta Grafenstein geschrieben.


Wir haben dich inspiriert? Dann schau‘ mal hier: